Das Dorfzentrum von Hörbranz bildet jeden Samstag von 8.00 bis 12.00 Uhr den Schauplatz für den Wochenmarkt. 

So auch beim Lokalaugenschein Anfang August bei schweißtreibenden Temperaturen zur Haupturlaubszeit, wo es mit zwei neuen Marktfahrern eine kulinarische Erweiterung gab. 

Auf der einen Seite steht die Globalisierung und auf der anderen das Bestreben um die regionale Wertschöpfung, im besten Fall mit der viel umworbenen Nachhaltigkeit. 

Genau in dieser Bandbreite etablieren sich auch vielerorts die Wochenmärkte. 

Neben dem Produktangebot spielt das direkte Erlebnis bei den Gästen eine zentrale Rolle. „Unser Kirchplatz wird beim kleinen, aber feinen Markt zum Treffpunkt“, resümiert Gemeinderat Josef Berkmann über die Veranstaltungsserie, die jüngst mit Produkten aus der Backstube und selbstgemachten Erzeugnissen aus dem Bregenzerwald eine Attraktivierung findet. 

Kleinheit funktioniert

Das Halten und die Erweiterung der Angebotsvielfalt am Marktplatz sind gewiss in Hörbranz – eingebettet zwischen der Landeshauptstadt Bregenz und der Inselstadt Lindau – mit Herausforderungen verbunden. 

„Das Ganze funktioniert auch in der Kleinheit, sonst wären wir nicht seit Jahren mit unserem Bekleidungsstand dabei“, ist sich Borka Berti sicher. 

„Ein regelmäßiges Angebot ist da, es liegt an den Leuten, es auch anzunehmen", gibt die erfahrene Marktfahrerin zu verstehen. 

In eine ähnliche Kerbe schlägt Renate Weishaupt vom gleichnamigen Betrieb in Meckenbeuren: „Es hat etwas Zeit gebraucht, aber, wir haben nun etliche Stammkunden, die hier beim Markt gerne frisches Obst und Gemüse einkaufen.“ 

Weißwurst am Brotstand

Seit kurzem gibt sich auch Christoph Seruga ein Stelldichein in Hörbranz. 

„Mir gefällt die Atmosphäre und der direkte Kundenkontakt“, zeigt sich der junge Mann aus Scheidegg angetan von der Nachfrage an frischen Broten und der freundschaftlichen Aufnahme in die "Marktrunde“. 

Zum Genuss am Brotstand gehört aber auch eine schmackhafte Weißwurst. „Hintergrund ist, dass ich in einer Metzgerfamilie aufgewachsen bin“, schmunzelt der Bäckermeister. 

Musikalische Premiere 

Musikalisch mit der Mund- und Ziehharmonika ergänzte Calo Bellanti an diesem heißen Samstagvormittag seine Premiere in Hörbranz. 

Für den Langenegger bilden die Märkte seit rund 40 Jahren eine zweite Heimat, wo er mit Selbstgemachtem auf sich aufmerksam macht. 

„Käse ist Trumpf“, lautet wohl ganzjährig die Devise bei Stefan Bargehr und Toni Piccirilli, denn die Nachfrage ist hier auch bei einem Markttag mit Regenwetter groß, während u.a. auch Blumen, Kräuter, Eier und Edelbrände die kleine Marktmeile ergänzen.