Im Spätherbst durften die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen der Mittelschule Hörbranz auf Einladung der Heimatbühne Möggers die letzte Hauptprobe zum Theaterstück „Zur falschen Zeit“ besuchen.
Da diese Probe am Abend stattfand, organisierten die Eltern Fahrgemeinschaften und fuhren die Viertklässler nach Möggers.
Im Deutsch- und Geschichteunterricht wurden vorab die Themen „Nationalsozialismus, menschenverachtende Diktaturen, Verfolgung, Konzentrationslager, Mauthausen, Widerstand am Beispiel von Josef Anton King besprochen.
Lebensgeschichte
„Zur falschen Zeit“ ist ein äußerst bewegendes Werk von Claudia Lang-Forcher und erzählt die Lebensgeschichte eines ganz besonderen Menschen.
Ausgestattet mit außergewöhnlichen geistigen und praktischen Fähigkeiten, blieb J. A. King aufgrund seiner Bescheidenheit und seiner bäuerlichen Herkunft ein Außenseiter. Und trotz aller Widrigkeiten während der nationalsozialistischen Herrschaft blieb er ein Mensch, hilfsbereit und selbstlos.
Nachdem er von der Gestapo verhaftet worden war, kam er Anfang 1945 in das Konzentrationslager Mauthausen, wo er die Häftlingsnummer 116.189 erhielt.
Als Zeuge und Geheimnisträger unvorstellbarer Verbrechen der SS wurde J. A. King kurz vor der Befreiung des Konzentrationslagers erschossen.
Statements zum Theaterbesuch in Möggers:
Marlon: „Ich fand das Theaterstück sehr informativ, spannend und interessant. Die Schauspieler waren für ihr junges Alter unglaublich gut. Keine einzige Sekunde wurde mir langweilig. Es war ein guter Einblick in das grausame Dritte Reich.“
Emilia: „Beim Theaterstück hatte ich ein echt komisches Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Ich war nicht traurig, aber auch nicht glücklich. Die Schauspieler selber haben richtig gut gespielt, man kam gut mit. Ich fand auch wichtig, dass man mitbekommt, wie schlimm die Menschen in dieser Zeit behandelt wurden.“
Zehra: „Die jüngeren Schauspieler haben mich zum Staunen gebracht, besonders Josef Anton King in klein, wie er lateinisch gesprochen hat. Das Stück hat mir sehr gefallen.“
Linus: „Ich durfte selbst als Schauspieler dabei sein. Aus meiner Sicht ist es beeindruckend, so eine Geschichte als Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Es braucht auch viel Mut, um ein Leben so zu leben, wie Josef Anton King es gelebt hat.“
Erinnerungsstätte Mauthausen
Wenige Tage nach der beeindruckenden Theateraufführung besuchten die Viertklässler im Rahmen der Wienwoche auch die Erinnerungsstätte Mauthausen und gedachten der vielen Opfer des Nationalsozialismus.
Für den Hörbranzer Josef Anton King entzündeten sie zudem eine Kerze, denn er ist im Besonderen ein Beispiel dafür, in wacher Erinnerung gegen Faschismus und Fanatismus aufzutreten.